Bülach, 28.11.2013: Der ZFI hat erneut kräftig zugelegt. Wie der Regierungsrat heute präsentierte, wurden 2012 knapp 59‘000 Personen starkem Fluglärm ausgesetzt. Diese Zahl liegt deutlich über dem gesetzlich festgelegten Richtwert von 47‘000 Personen. Besorgnis erregend ist der Trend: Nachdem bereits für das Berichtsjahr 2012 ein Zuwachs von 6 Prozent ausgewiesen werden musste, steigt der ZFI dieses Jahr um 9 Prozent - obwohl die Flugbewegungen um 3,2 Prozent rückläufig waren.
Die Ursachen für den signifikanten Anstieg sind klar. Treibend wirken hauptsächlich die Flüge ab 22.00 Uhr. Die Zahl der Flüge zwischen 22.00 und 23.00 Uhr sowie während des Verspätungsabbaus bis 23.30 Uhr hat markant zugenommen. Während des Tages blieben die Werte relativ stabil und auch das Bevölkerungswachstum in der Flughafenregion hat den ZFI kaum beeinflusst.
Die Regierung hat gemeinsam mit der Swiss zwei Massnahmen präsentiert, welche den ZFI-Monitoringwert absenken sollen. Erstens wurde im März 2012 das Förderprogramm „Wohnqualität Flughafenregion“ gestartet, welches Anreize für lärmoptimierte Sanierungen schaffen soll. Die IG-Nord begrüsst dieses Programm und anerkennt seine Bedeutung für die Siedlungsentwicklung in der Region. Zweitens hat die Swiss lärmeffizientere Flugzeuge präsentiert, welche ab 2015 im Einsatz stehen sollen.
Technologische Entwicklungen haben durchaus das Potenzial, den Flugbetrieb in Sachen Lärm sowie klimatisch zu optimieren. Sie lösen das gegenwärtige Hauptproblem für den ZFI-Anstieg aber nicht. „Der Flughafen und die Swiss stehen in der Verantwortung, den Betrieb in den Nachtstunden nachhaltiger und mit Blick auf die Ruhebedürfnisse der Bevölkerung zu planen“, sagt Hanspeter Lienhart, Präsident der IG-Nord. Derzeit ist die letzte Betriebsstunde zwischen 22.00 und 23.00 Uhr chronisch überlastet, was zu einem systematischen Verspätungsabbau führt.
Die IG-Nord setzt sich weiterhin für eine konsequente Einhaltung der Nachtflugsperre ein.
Medienmitteilung vom 17. September 2021: Das Bundesverwaltungsgericht (BVGer) hat die Beschwerden gegen die Teilgenehmigung des Betriebsreglements 2014 des Flughafens Zürich gutgeheissen. Es kommt zum Schluss, dass Lärmauswirkungen der Abend- und Nachtstunden nicht korrekt abgebildet wurden. Somit müssen die Behörden und Betreiber nochmals über die Bücher. Für die IG-Nord bedeutet dieses Urteil ein wichtiger Teilsieg, der klar aufzeigt, dass sich der Kampf gegen die willkürliche Lärmverteilung des Flughafens lohnt.
Medienmitteilung vom 12. Dezember 2019
Heute hat der Regierungsrat den Flughafenbericht 2019 mit dem Fluglärmindex ZFI des Jahres 2018 veröffentlicht. Die IG Nord steht dem Bericht skeptisch gegenüber und teilt die Bedenken des Schutzverbands der Bevölkerung um den Flughafen Zürich.
Medienmitteilung vom 8. Oktober 2019
Derzeit liegen verschiedene, zusammengelegte Verfahren zum Betrieb des Flughafens als Gesuch neu auf. Was nach einem formalen Akt klingt, hat es faustdick in sich. Mit dem Gesuch will der Flughafen den Betrieb noch stärker in den Abend verlagern und Lärm in den sensiblen Nachstunden legitimieren. Die IG-Nord erhebt Einsprache gegen das Gesuch und erwartet vom Flughafen endlich griffige Massnahmen, um die die Lärmproblematik in den Nachstunden zu entschärfen.
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