Eglisau, 27.09.2016: Die IG-Nord begrüsst es, dass nach jahrelangen Ankündigungen und Spekulationen mit dem Entwurf zum SIL-Objektblatt heute endlich die Fakten auf dem Tisch liegen. Es ist jedoch bedauerlich, dass die Anliegen der Gemeinden im Norden übergangen und z. B. ohne jegliche betriebliche Notwendigkeit Pistenverlängerungen im SIL verbindlich festgelegt werden. Die IG-Nord wird die Anhörung nutzen, um das Objektblatt im Detail zu studieren und die Interessen der Nord-Gemeinden mit Nachdruck zu verfechten.
Die IG-Nord hat kein Verständnis, dass mit dem SIL Pistenverlängerungen zementiert werden sollen. Im luftfahrtpolitischen Bericht vom Februar 2016 hat der Bundesrat richtigerweise postuliert, dass kein betrieblicher Bedarf für Pistenverlängerungen bestehe. Aufgrund des laufenden Trends hin zu grösseren und voll ausgelasteten Maschinen wird das heutige Pistensystem auch auf lange Sicht hinaus genügen, um die Nachfrage zu decken – wenn es optimal genutzt wird. Seit 2004 verzeichnet der Flughafen Zürich kein Wachstum mehr bei der Anzahl Flüge, die heute immer noch rund 20 % unter ihrem Spitzenwert im Jahr 2000 liegt. „Die Kehrtwende bei den Pistenverlängerungen macht hellhörig und lässt Zweifel aufkommen, ob sich im SIL eine ausgewogene Interessenabwägung zwischen dem Flughafen und allen Regionen niederschlägt“, sagt Hanspeter Lienhart, Präsident der IGNord.
Die IG-Nord vermisst im Entwurf des SIL-Objektblattes Ansätze, um die bestehende Flughafeninfrastruktur optimal zu nutzen. Darunter fallen auch die bisher politisch verhinderten Südstarts geradeaus zu Spitzenzeiten, welche die Auslastung am Mittag signifikant entschärfen könnten. Dadurch käme es zu weniger Verspätungen im Tagesverlauf und zu weniger Verspätungsabbau während der Nachtstunden, insbesondere zwischen 23.00 und 23.30 Uhr. Mehr Lärm erwächst dem Süden dadurch nicht, im Gegenteil: Von einem Verspätungsabbau profitieren alle Regionen um den Flughafen, weil die Belastung in den besonders lärmsensitiven Nachtstunden reduziert würde. Diese Lösung haben 137 Nord-, Ost- und West-Gemeinden rund um den Flughafen bereits im Sommer 2015 präsentiert.
Als hauptbetroffene Region um den Flughafen fordert die IG-Nord, dass alle Regionen die Lasten des Flugbetriebs gemeinsam mittragen. Sie wird den Entwurf des Objektblatts mit ihren Mitgliedern im Detail studieren und ihre Positionen für eine faire und ausgewogene Flughafenpolitik im Rahmen der Anhörung mit aller Konsequenz vertreten.
Medienmitteilung vom 17. September 2021: Das Bundesverwaltungsgericht (BVGer) hat die Beschwerden gegen die Teilgenehmigung des Betriebsreglements 2014 des Flughafens Zürich gutgeheissen. Es kommt zum Schluss, dass Lärmauswirkungen der Abend- und Nachtstunden nicht korrekt abgebildet wurden. Somit müssen die Behörden und Betreiber nochmals über die Bücher. Für die IG-Nord bedeutet dieses Urteil ein wichtiger Teilsieg, der klar aufzeigt, dass sich der Kampf gegen die willkürliche Lärmverteilung des Flughafens lohnt.
Medienmitteilung vom 12. Dezember 2019
Heute hat der Regierungsrat den Flughafenbericht 2019 mit dem Fluglärmindex ZFI des Jahres 2018 veröffentlicht. Die IG Nord steht dem Bericht skeptisch gegenüber und teilt die Bedenken des Schutzverbands der Bevölkerung um den Flughafen Zürich.
Medienmitteilung vom 8. Oktober 2019
Derzeit liegen verschiedene, zusammengelegte Verfahren zum Betrieb des Flughafens als Gesuch neu auf. Was nach einem formalen Akt klingt, hat es faustdick in sich. Mit dem Gesuch will der Flughafen den Betrieb noch stärker in den Abend verlagern und Lärm in den sensiblen Nachstunden legitimieren. Die IG-Nord erhebt Einsprache gegen das Gesuch und erwartet vom Flughafen endlich griffige Massnahmen, um die die Lärmproblematik in den Nachstunden zu entschärfen.
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