Bülach, 27.06.2013: Ein erster Teil des SIL-Objektblattes wurde um neue Flugrouten ergänzt und losgelöst von der hängigen Ratifizierung des Staatsvertrages verabschiedet. Die IG-Nord begrüsst neue Flugrouten unter Berücksichtigung einer fairen Lastenverteilung, steht der Etappierung des Sachplans Infrastruktur Luftfahrt aber skeptisch gegenüber.
Das BAZL hat gestern im Rahmen der Konsultativen Konferenz das weitere Vorgehen zum Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) präsentiert. Die Verkehrsministerin, Bundesrätin Doris Leuthard, will aufgrund der in Kürze nicht absehbaren Ratifizierung des Staatsvertrages auf deutscher Seite den SIL-Prozess etappieren. Ein erster Teil des SIL-Objektblattes soll um neue Flugrouten, namentlich Südstarts geradeaus bei schwierigen Wetterverhältnissen, ergänzt und verabschiedet werden. Der zweite Teil, in dem die langfristigen Flugverfahren festgelegt werden sollen, ist bis zur Ratifizierung des Staatsvertrages blockiert.
Die IG-Nord begrüsst es grundsätzlich, dass ein SIL-Objektblatt unter Berücksichtigung einer gerechteren Fluglärmverteilung verabschiedet wird. Für die Stabilität des Flughafens sind die Südstarts geradeaus von grosser Bedeutung. „Die Südstarts belasten die Gemeinden im Süden des Flughafens nur marginal, die Hauptlast der Lärmemissionen haben weiterhin der Norden, Osten und Westen zu tragen“, betont Hanspeter Lienhart, Präsident der IG-Nord.
Die ablehnende Haltung des Kantons Zürich zum Südstart geradeaus ist nicht im Interesse der IG-Nord.
Vorbehalte hat die IG-Nord aber gegenüber der Etappierung des SIL-Prozesses. „Es bleibt unklar, wie der Bund den Flugverkehr unter Berücksichtigung des Staatsvertrages langfristig ausgestalten wird“, sagt Hanspeter Lienhart. Bei einem derart komplexen Unterfangen mit erheblichen Auswirkungen auf den Flughafen, die Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinden und die Lebensqualität der Bevölkerung wäre es richtig, Entscheide auf Basis einer umfassenden Gesamtschau treffen zu können. Das bleibt mit der Etappierung verwehrt.
Die IG-Nord wird die weitere Entwicklung des SIL-Prozesses aufmerksam verfolgen. Sie setzt sich dafür ein, dass die Umsetzung des Staatsvertrages ohne Pistenverlängerungen und unter Berücksichtigung einer fairen Lastenverteilung für alle Regionen langfristig ins SILObjektblatt fliessen wird.
Medienmitteilung vom 17. September 2021: Das Bundesverwaltungsgericht (BVGer) hat die Beschwerden gegen die Teilgenehmigung des Betriebsreglements 2014 des Flughafens Zürich gutgeheissen. Es kommt zum Schluss, dass Lärmauswirkungen der Abend- und Nachtstunden nicht korrekt abgebildet wurden. Somit müssen die Behörden und Betreiber nochmals über die Bücher. Für die IG-Nord bedeutet dieses Urteil ein wichtiger Teilsieg, der klar aufzeigt, dass sich der Kampf gegen die willkürliche Lärmverteilung des Flughafens lohnt.
Medienmitteilung vom 12. Dezember 2019
Heute hat der Regierungsrat den Flughafenbericht 2019 mit dem Fluglärmindex ZFI des Jahres 2018 veröffentlicht. Die IG Nord steht dem Bericht skeptisch gegenüber und teilt die Bedenken des Schutzverbands der Bevölkerung um den Flughafen Zürich.
Medienmitteilung vom 8. Oktober 2019
Derzeit liegen verschiedene, zusammengelegte Verfahren zum Betrieb des Flughafens als Gesuch neu auf. Was nach einem formalen Akt klingt, hat es faustdick in sich. Mit dem Gesuch will der Flughafen den Betrieb noch stärker in den Abend verlagern und Lärm in den sensiblen Nachstunden legitimieren. Die IG-Nord erhebt Einsprache gegen das Gesuch und erwartet vom Flughafen endlich griffige Massnahmen, um die die Lärmproblematik in den Nachstunden zu entschärfen.
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